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29. ORIENTALISTENTAG IN HALLE
Anlässlich des 29. Deutschen Orientalistentages vom 20. bis 24. September 2004 sind die Stadt Halle und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Gastgeber für zirka 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem In- und Ausland.Gemeinsam veranstaltet von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO), wird der Kongress am 20. September, 10.00 Uhr, in Anwesenheit des Kultusministers von Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz und der Oberbürgermeisterin der Saalestadt, Ingrid Häußler, in der Aula im Hauptgebäude auf dem Universitätsplatz, eröffnet. Den Festvortrag hält die international anerkannte iranische Künstlerin Parastou Forouhar, die seit vielen Jahren in Frankfurt am Main lebt und arbeitet, aber auch in ihrer Heimat noch sehr aktiv ist. Sie wird den Leitspruch des Kongresses „Barrieren - Passagen“ aus der Sicht einer Künstlerin „zwischen den Welten“ beleuchten.
Der Deutsche Orientalistentag findet zusammen mit dem Elften DAVO-Kongress statt und ist in dieser Form die größte Zusammenkunft von Orient-Wissenschaftlern im deutschsprachigen Raum. Für die wissenschaftliche Leitung zeichnet Prof. Dr. Jürgen Paul (Universität Halle) verantwortlich.
Die ausländischen Gäste kommen unter anderem aus den Forschungsregionen von Marokko bis Malaysia, von Nigeria bis Hongkong. Besonders zahlreich sind die Anmeldungen aus Iran und der Türkei.
Das Tagungsmotto "Barrieren - Passagen" deutet an, dass sich die orientwissenschaftlichen Fächer im Angesicht einer zunehmend größeren Vielfalt von Forschungsgegenständen und -methoden neu definieren müssen. In Sektionen, Panels und Foren wollen sich die Delegierten dieser Herausforderung stellen. Die Konferenzsprache ist Deutsch.
Transparenz nach außen
Öffentliche VeranstaltungenAufgrund der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und im bildungspolitischen Bereich der Bundesrepublik Deutschland und in Europa bietet das Kongressprogramm eine Reihe von öffentlichen Vorträgen und Diskussionsrunden an. Auf diese Weise möchten die Veranstalter alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle und der Region - die Wahl der Konferenzsprache dokumentiert dieses Anliegen - in das Kongressgeschehen einbeziehen.
Schon am ersten Konferenztag, dem 20. September 2004, ist die breite Öffentlichkeit zu zwei Veranstaltungen herzlich eingeladen, die im Auditorium Maximum, Universitätsplatz 1, stattfinden. Zum Thema „Schlachtfeld ‚Islam’. Der Kampf der Kulturen als Kampf um einen Begriff“ spricht Dr. Stefan Weidner aus Köln um 18.00 Uhr.
Im Anschluss daran beginnt 20.00 Uhr eine Podiumsdiskussion zu „Aktuelle Entwicklungen im Nahen Osten - Die Neuordnung der Region im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts“, die gemeinsam mit dem MDR durchgeführt wird und an der namhafte Persönlichkeiten teilnehmen. Dies sind der Politikwissenschaftler und Experte für die deutsche Außenpolitik Prof. Dr. Hanns Maull aus Trier; Prof. Dr. Herbert Hubel (Amerikastudien, Jena), ein ausgewiesener Kenner der amerikanischen Außenpolitik; Prof. Dr. Michael Köhler (Europäische Kommission, Brüssel und Professor für Europa und den Mittelmeerraum in Brügge), der als Insider der europäischen Orient- und Mittelmeerpolitik gilt sowie Aktham Soliman von al-Jazeera TV, Berlin, der den größten Teil des vergangenen Jahres für seinen Sender in Bagdad gearbeitet hat.
Im Rahmen der Reihe "Kulturcafé" überträgt MDR Figaro die Veranstaltung. Die Moderation hat Thomas Bille vom MDR übernommen.
Am 21. September 2004, 18.00 Uhr, geht es in dem Vortrag von Dr. Guido Steinberg (Berlin) um die Problematik „Der internationale islamistische Terrorismus zwischen Islam- und Politikwissenschaft“. Auch hierzu sind alle Interessierten in das Auditorium Maximum auf dem Universitätsplatz herzlich eingeladen.
Die Podiumsdiskussion am Donnerstag, dem 23. September 2004, 20.00 Uhr, im Auditorium Maximum, greift bildungspolitische Fragen auf und widmet sich der Thematik „Bologna-Prozess. Akkreditierung und Europäisierung der Lehre: die orientalistischen Fächer und der Bologna-Prozess“. Zur Debatte steht die Einführung der gestuften Studiengänge „Bachelor“ und „Master“ sowie die Konsequenzen, die sich durch die entsprechenden Anforderungen für die "kleinen Fächer" - dazu gehören auch die orientwissenschaftlichen - ergeben. Renommierte Podiumsgäste sind der Japanologe PD Dr. Günther Distelrath aus Bonn, Dr. Christoph Emmrich vom Südasien-Institut, Heidelberg, Dr. Florian Schwarz (Orientalistik, Bochum), Dr. Achim Hopbach (Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Reinhold Grimm aus Jena, Mitglied der Akkreditierungskommission der Agentur ACQUIN und Vorsitzender des Philosophischen Fakultätentages sowie Prof. Dr. Anja Pistor-Hatam (Orientalistik, Kiel). Es moderiert Dr. Patrick Franke von der halleschen Universität.
Kulturelle Höhepunkte
Den Orientalistentag begleitet eine Ausstellung historischer Fotografien "Über den Kaukasus nach Samarkand", die am 20. September 12.30 Uhr, im Hörsaal XIII, Hauptgebäude, eröffnet wird und vom 21. bis 24. September durchgehend von 11.00 bis 18.00 Uhr, sonst Dienstag bis Freitag, 11.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr sowie Sonntag, 14.00 bis 18.00 Uhr, bei freiem Eintritt zu besichtigen ist.Schon vor der offiziellen Kongress-Eröffnung erwartet alle Liebhaber orientalischer Kultur am 19. September 2004, 19.30 Uhr, im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen zu Halle, ein musikalisch-literarischer Leckerbissen: Das Lesekonzert „Tausendundeine Nacht“ mit Dr. Claudia Ott (Nay), Roman Bunka (Oud), Issam al-Mallah (Perkussion) und Hermann Wiedenroth (Leser). Claudia Ott hat die Geschichten aus "Tausendundeiner Nacht" nach der ältesten erhaltenen Handschrift neu übersetzt und spielt im Konzert die orientalische Rohrflöte.
Zu dieser Veranstaltung wird ein Eintrittspreis von 10 €, ermäßigt 5 €, erhoben. Für Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ist das Lesekonzert kostenlos.
Das Gesamtprogramm zum 29. Orientalistentag im Internet:
http://www.dot2004.de
Wertvolle ideelle und großzügige finanzielle Unterstützung bei der Kongressvorbereitung gewährten den Organisatoren die Martin-Luther-Universität, das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Halle, die Vereinigung der Freunde und Förderer der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der C. H. Beck-Verlag (München), Egon-Verlag (Würzburg) und Reichert-Verlag (Wiesbaden). Die Anwesenheit der zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland haben die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Gerda-Henkel-Stiftung ermöglicht.
(Prof. Dr. Jürgen Paul, Ingrid Godenrath, 15. September 2004)
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jürgen Paul
Tel.: 0345 55-24071
Fax: 0345 55-27123
E-Mail: info@dot2004.de